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Autor: Rolf Kurath Grundlagen Organisationsentwicklung Storytelling Donnerstag, 17 Dezember 2015

Mit Geschichten Menschen gewinnen und überzeugen

Erneut habe ich die Ehre und Freude, mit einem Kollegen aus alten Zeiten zusammenarbeiten zu dürfen. Werner T. Fuchs ist seit unserer letzten Begegnung Ende der 90er Jahre zu einem grossen Geschichtenerzähler und Marketingexperten geworden. In seinen Büchern stellt er ein Instrumentarium bereit, das die Zeichensprachen des Unbewussten sichtbar macht und die Konzeption guter Geschichte erleichtert. Diese können an allen Kontaktpunkten eingesetzt werden, an denen jemand mit einem Kunden oder andern Adressaten in Berührung kommt.

Zur Vorbereitung für unseren Workshop von Anfang Januar 2016 habe ich aus den zahlreichen Publikationen die 3. Auflage (2015) von

Warum das Gehirn Geschichten liebt

ausgewählt. Darin erschliesst Werner T. Fuchs das Wissen der Neurologie für das praktische Marketing. Die Essenz seiner Überlegungen und Empfehlungen findet sich in seinem Referat vom 26.6.2013:

Storytelling im Dialogmarketing

Werner ist der Meinung, dass Marketing keine Wissenschaft, sondern Lebenseinstellung und Kunsthandwerk ist. Mit Bezug auf George Lucas und Steven Spielberg zeigt er zudem auf, dass es thematisch gesehen keine neuen Geschichten gibt. Statt verzweifelt nach Neuem Ausschau zu halten, solle man lieber an Bewährtes aus einer der grossen Geschichtensammlungen (griechische Sagen des Altertums, Grimms Märchen etc.) anknüpfen und die gesparte Energie für eine passende, neue Inszenierung nutzen.

Neurologie einfach erklärt

Das im Selbststudium erworbene neurologische Fachwissen wird portionsgerecht und leicht verständlich zugänglich gemacht. So wusste ich nicht, dass 80% der neurologischen Verschaltungen in den ersten Lebensjahren geknüpft werden und die Entwicklung dieses Netzwerks im Alter von 25 bis 30 Jahren beendet ist. Gute Geschichten knüpfen deshalb an Erlebnisse der Kindheit und Pubertät an sowie auch an die Urerfahrungen der Menschheit (Fortpflanzen, Anpassen, Überleben).

Einführung in die Kunst des Storytelling

Im Teil 2 des anregenden Buchs liefert Werner T. Fuchs Navigationsinstrumente, welche zur Zielgruppe und zu den passenden Geschichten führen. Er beschreibt 18 Master-Plots und listet Ereignisräume, Vorbilder und Handlungen auf, welche mögliche Zielgruppen stark prägten. Für mich sehr nützlich ist die praktische Beschreibung von möglichen Einsatzorten für das Geschichtenerzählen, von Social Media über den Verkauf bis zur Entwicklung des Leitbilds eines Unternehmens.

Am Schluss der beeindruckenden Publikation finden sich Checklisten und Prozessbeschreibungen für den guten Geschichtenerzähler.

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