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Autor: Rolf Kurath Freitag, 24 Mai 2024

Novartis GV 5.3.2024: Monopolgewinne in die Gesellschaft investieren

Novartis hat im letzten Geschäftsjahr gut gewirtschaftet. Allerdings besteht das Risiko, dass der überholte Shareholder-Value-Ansatz zum Mass aller Dinge wird. Deshalb muss Novartis mehr tun, um den globalen Zugang zu Pharma-Produkten zu erleichtern.

Aus Sicht von Actares hat Novartis auch im Jahr 2023 durchwegs gute Leistungen erbracht. Da der Spin-off von Sandoz auf Kurs ist und für das Jahr 2027 eine Gewinnmarge von mindestens 40% erwartet wird, können die Shareholder sehr zufrieden sein. Die Konzentration auf patentgeschützte, teilweise konkurrenzlose Produkte lässt die Gewinne durch die Decke schiessen.

Exzessive Vergütungen
Weniger zufrieden ist Actares mit den Rekord-Vergütungen für das Spitzenpersonal. Die Gesamtvergütung des CEO lag im Jahr 2023 mit über 16 Millionen Franken um Faktor 5,3 höher als die von Actares tolerierte Obergrenze von drei Millionen
Franken. Damit hat sich die Lohnschere zwischen den qualifizierten Mitarbeitenden in der Produktion (wie Laborant/in, Prozessingenieur/in) und dem CEO weiter geöffnet (auf geschätzte 1:160).

Monopolgewinne für verbesserten Zugang investieren
Massgeblich verantwortlich für den überaus hohen Gewinn und die daraus folgenden Spitzenlöhne ist der Patentschutz für Pharmaprodukte. Damit sollen Forschung und Innovation honoriert werden. Tatsächlich schafft der rigorose Schutz des geistigen Eigentums aber Marktmonopole, welche den Pharmafirmen eine einseitige Preissetzungsmacht gewähren und deshalb zu astronomischen Renditen verhelfen. In Ländern mit einer hohen Armutsquote wie Subsahara-Afrika und Indien kann dies zur Unterversorgung mit lebenswichtigen Medikamenten führen.

Der globale Zugang zum Novartis-Portfolio ist ein Dauerthema des Dialogs zwischen Actares und dem Unternehmen. Novartis geht diese Herausforderung systematisch an und unterstützt breit gefächerte Programme wie die Malaria-Initiative. Trotzdem ist Actares der Meinung, dass mehr Einsatz für die Gerechtigkeit im Gesundheitswesen notwendig ist. Novartis könnte seine Medikamente in den einkommensarmen Ländern durch einen Fonds für alle Menschen erschwinglich machen. Andere Möglichkeiten sind mehr freiwillige Lizenzvergaben sowie zusätzliche Investitionen in die Entwicklung neuer Antibiotika als Beitrag für die medizinische Grundversorgung.

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